Forschungsförderung

Ansprechpartner

Prof. Dr. Felix Aigner

Nachwuchs­beauftragter

Perspektiven der Koloproktologie aufzeigen und eröffnen

Ein Stipendium der DGK bietet ideale Voraussetzungen für wissenschaftliches Arbeiten, da es Freiräume zur Verwirklichung einer wissenschaftlichen Karriere ermöglicht.

Mit unserer Förderung zur interdisziplinären Forschung von Dickdarm- und Enddarmerkrankungen möchten wir Perspektiven eröffnen und aufzeigen.

Das Stipendium richtet sich an ....

Aktuell geförderte Forschungsprojekte

Perioperative Dysbiose und postoperative Regeneration des Mikrobioms

Perioperative Dysbiose und postoperative Regeneration des Mikrobioms in der Chirurgie des kolorektalen Karzinoms unter Verwendung einer oralen antibiotischen Darmvorbereitung

PD Dr. med. Ulrich Wirth
Infektiöse Komplikationen wie vor allem Wundheilungsstörungen und Anastomoseninsuffizienzen, spielen eine große Rolle für das perioperative Outcome bei kolorektalen Karzinomen. Mittlerweile wurde der mikrobielle Einfluss auf die Entwicklung von Anastomoseninsuffizienzen und andere infektiöse Komplikationen wie Wundheilungsstörungen auch auf molekularer Ebene nachgewiesen. Dabei gewinnt die Erforschung des Mikrobioms bei Darmkrebs und in der kolorektalen Chirurgie immer mehr an Bedeutung. Eine prä- bzw. perioperative kombinierte Darmvorbereitung haben einen positiven Einfluss auf das perioperative Outcome, allerdings ist der Einfluss einer breiten oralen antibiotischen Therapie auf die perioperative Entwicklung des Mikrobioms weitgehend unbekannt. Auch weitere perioperative Faktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität, Prähabilitation, Tumorstadium und Operationszugang haben einen potentiellen Einfluss auf das Mikrobiom und dessen postoperative Regeneration. In dieser Arbeit soll nun anhand von einer prospektiven Kohorte (n=100) aus zwei Darmkrebszentren (Krankenhaus Agatharied, Hausham; LMU Klinikum, München) der Einfluss der kombinierten Darmvorbereitung auf das perioperative Mikrobiom und seine Regeneration bei Kolonkarzinomen untersucht werden.

Sakralnervstimulation bei Kindern und Jugendlichen

Eine Kohorten-Studie zur Anwendung der invasiven und nicht-invasiven Neuromodulation bei Patienten mit Morbus Hirschsprung

Dr. Sonja Diez
Kinderchirurgische Abteilung, Universitätsklinikum Erlangen

In dem geförderten Projekt handelt es sich um eine prospektive Anwendungs-Beobachtungsstudie im Kindes- und Jugendalter. Die sakrale Neuromodulation (im Folgenden SNM) soll als Behandlungsoption bei Patienten mit Morbus Hirschsprung in zwei Studienarmen evaluiert werden.

Im ersten Studienarm wird die Etablierung der klassischen, invasiven SNM im Kindes- und Jugendalter angewendet. Diese wird verglichen mit dem zweiten Studienarm, bei dem eine kindgerechtere Stimulation mittels nicht-invasiven, transabdominalen Klebeelektroden eingesetzt wird. Beide neuromodulative Optionen sind bisher nicht im Therapiealgorithmus der chronischen Obstipation etabliert. Es fehlen insbesondere prospektive Case-Control-Studien zur systematischen Evaluation der therapeutischen Wirksamkeit, der konkreten Umsetzbarkeit und der standardisierten Stimulationsparameter, um die klinische Relevanz der sakralen Neuromodulation zu sichern.

Hier können Sie den Abschlussbericht als PDF herunterladen

Rebefundungs­studie prä­thera­peutisches MRT vs. post­operative Patho­logie

Eine experimentell-prospektive Studie

Prof. Dr. Sigmar Stelzner
Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Eine exakte Beurteilung der lokoregionären Ausbreitung von Rektumkarzinomen im MRT ist von entscheidender Bedeutung für die Therapieentscheidung, welche von direkter Operation bis hin zur totalen neoadjuvanten Therapie plus Operation reichen können.

In der Literatur werden jedoch teilweise unzureichende Genauigkeiten in der Beurteilung wichtiger Parameter, wie z.B. des Lymphknotenbefalls und eine hohe interindividuelle Streubreite in der Aussage unterschiedlicher Befunder angegeben. Die geplante Studie soll anhand vorliegender MRT-Bilder und pathologischer Befunde aus der OCUM-Studie den Status quo für Deutschland untersuchen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden von hoher Relevanz für die Behandlung von Patienten mit Rektumkarzinom sein.

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Immun­charakte­risierung junger Patienten mit kolorektalem Karzinom

Eine experimentell-prospektive Studie zu einem wissen­schaftlich sehr aktuellen Thema der Karzinom­therapie

Prof. Dr. Florian Kühn
Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Trans­plan­tations­chirurgie

Die Inzidenz des kolorektalen Karzinoms bei jungen Patienten (<50 Jahre) ist in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich angestiegen. Leider werden viele dieser Tumoren erst im metastasierten Stadium entdeckt, da diese Patienten­gruppe nicht von der empfohlenen Vorsorge erfasst wird. Tumor­immunologische Erkenntnisse und die Immuntherapie haben in den letzten Jahren auch beim kolorektalen Karzinom enorm an Bedeutung gewonnen.

Das nun beantragte Projekt soll die Immunprofile von Patienten mit „Early-onset“ kolorektalem Karzinom (<50 Jahre) im Detail untersuchen. Hierzu werden wir über unsere Tumorbank asservierte Blut- und Tumorproben mittels Durchfluss­zytometrie und Immun­histochemie untersuchen und mit Blutproben von Gesunden sowie mit Tumorproben älterer Patienten vergleichen. Diese detaillierte Immun­profil-Charak­teri­sierung könnte dazu beitragen, Patienten mit „early-onset“ CRC frühzeitig zu diagnos­tizieren und ein mögliches immun­therapeu­tisches Ansprechen vorherzusagen.

Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK)

Die Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) bietet Chirurginnen und Chirurgen mit Ambitionen in der klinischen und experimentellen Forschung auf dem Gebiet der Koloproktologie erstmals eine Forschungsförderung in Höhe von 10.000,- EUR an. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln sollen experimentelle und klinische Forschungsprojekte unterstützt werden. Die eingereichten Projektskizzen werden von einem durch den Vorstand der DGK ausgewählten Gremium begutachtet.

Voraussetzung für die Erlangung der Forschungsförderung sind:

  • der/die Bewerber(in) stellt einen Antrag nach untenstehenden formalen Kriterien
  • der/die Bewerber(in) ist entweder Facharzt für Allgemein- oder Viszeralchirurgie oder in Ausbildung zum Facharzt für Allgemein- oder Viszeralchirurgie

Formale Kriterien eines Bewerbungsantrages:

  • der Antrag sollte max. 3 Seiten (DINA4; 1,5 Zeilenabstand; Schriftgröße 11pt) umfassen inklusive:
  • Projektzusammenfassung, wissenschaftlicher Hintergrund, verwendete Methoden, statistische Angaben, Personalbedarf, Materialkosten, Zeitrahmen
  • Kurzbeschreibung der bisherigen klinischen Tätigkeit sowie Leistungen auf dem Gebiet der Koloproktologie (inkl. wissenschaftlicher Tätigkeit)
  • Tabellarischer Lebenslauf mit Publikationsliste
  • Stellungnahme zu Beweggründen für die Bewerbung um eine solche Forschungsförderung
  • Empfehlungsschreiben des Vorstandes bzw. Chefarztes/Klinikdirektors

Der/die Bewerber(in) sollte einen Forschungsbericht verfassen und die wichtigsten Ergebnisse im Journal Coloproctology publizieren. Darüber hinaus sollten - je nach Forschungsprojekt - die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in einem wissenschaftlichen Vortrag beim Deutschen Koloproktologenkongress vorgestellt werden.

Die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind per E-Mail an die Geschäftsstelle der DGK e.V., info@koloproktologie.org zu senden.